Hegemonie und Herrschaft im Kapitalismus: Was kann uns Antonio Gramsci heute sagen? am 13.6.

In seinen „Gefängnisheften“ verfasst der italienische Kommunist und Intellektuelle Antonio Gramsci (1891-1937) Anfang der 1930er Jahre einen epochalen Beitrag zur Erneuerung marxistischen Denkens. In den Kerkern des faschistischen Italien reflektiert Gramsci die Niederlagen der revolutionären ArbeiterInnenbewegungen in Westeuropa und fragt nach der Bedeutung des Staates, der Kultur und der Intellektuellen für die Ausübung von Herrschaft in kapitalistischen Gesellschaften.
Seine in politisch-praktischer Absicht entwickelten Begriffe und Analysen sind bis heute wichtige Bezugspunkte linker Kapitalismuskritik, weil viele nach wie vor aktuelle Fragen und Probleme behandelt werden:

Warum ist der Kapitalismus so stabil?
Wie kommt es, dass Menschen Herrschaftsverhältnisse „freiwillig“ akzeptieren?
Wie ist das Verhältnis von Staat und sozialen Klassen?
Was haben Sex und Alkohol mit den Veränderungen des Kapitalismus zu tun?
Wie lassen sich grundlegende Veränderungen des Alltags, der politischen Macht und der Ökonomie denken angesichts eines wandlungsfähigen Kapitalismus und gescheiterter revolutionärer Strategien?
Der Vortrag gibt einen Einblick in die vielfältigen und originellen Ansätze von Gramscis Theorie. Nach einer Einführung in zentrale Begriffe (Hegemonie, Zivilgesellschaft, Intellektuelle u.a.) soll Gramscis Bedeutung für heutige linke Politik gemeinsam diskutiert werden.

Referent: Jan Latza (Berlin)

 

Veranstalter ist die Antifa Bünde in Kooperation der Linksjugend Herford.